Altersvorsorge

Geriatrie… Die Altersvorsorge bei Tieren:

Was passiert beim Altern:

Altern ist ein normaler Prozess. Auch ein Tier wird im Alter leichter krank. Aber auch bei einem Tier kann man gegen (Alters-)Krankheiten vorbeugen.

Im Alter lässt die Leistungsfähigkeit nach. Auch verliert der Körper nach und nach die Fähigkeit, auf negative Außeneinflüsse schnell zu reagieren. Das ist der Grund für die häufigeren Erkrankungen im Alter.

Viele Krankheiten können Sie eindämmen, wenn sie frühzeitig erkannt werden. Hierfür ist die regelmäßige Altersvorsorgeuntersuchung wichtig.

Einige der Erkrankungen sind nicht oder nur mit sehr hohem Aufwand und Risiko zu beheben. Hier gilt es, Symptombekämpfung zu betreiben, um eine möglichst hohe Lebensqualität über einen langen Zeitraum zu erhalten. Lang ist dabei immer relativ zur Lebenserwartung des Tieres. Für eine Katze ist z.B. ein Jahr mehr lebenswertes Leben wie für einen Menschen 5 Jahre. Ein Jahr Leiden verhält sich entsprechend.

Erkrankgungen erkennen:

Zu den häufigsten Alterserkrankungen gehören Erkrankungen des Herz- Kreislauf- Systems, Niereninsuffizienz, Schilddrüsenerkrankungen, Zahnerkrankungen, Tumorerkrankungen, Erkrankungen der Prostata, Gelenkverschleiß, Probleme mit der Wirbelsäule, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Bluthochdruck, Hauterkrankungen als Folge von Organerkrankungen, Übergewicht, Störungen des Verdauungsapparates, Harn-Inkontinenz etc…

 

Anzeichen für Altersprobleme sind z.B.

  • vermehrtes Trinken und / oder Urinieren
  • unregelmäßiges oder regelmäßiges Erbrechen
  • unregelmäßiger wechselnder Kot (zu weich, zu hart)
  • wechselnde Fresslust
  • verminderte Leistungsfähigkeit oder Leistungsbereitschaft
  • Verlust der Stubenreinheit evtl. auch im Schlaf
  • Gewichtsveränderungen
  • Wahrnehmungsverzögerungen im Alltag (optisch, akustisch)
  • leichtes oder starkes Zittern
  • Lethargie, mehr schlafen, unterbrochene Schlafphasen, schnelles erschöpft sein
  • andauernde Lautäußerungen (jaulen, schnurren, fiepen…)
  • Orientierungslosigkeit, gegen Wände-, Türen- und Möbel rennen oder im Kreis laufen

Fällt Ihnen eines oder mehrere dieser Symptome bei Ihrem Liebling auf, zögern Sie nicht Ihre Tierärztin zu kontaktieren. Je früher unterstützend eingegriffen wird, desto eher ist Hilfe möglich.

Vorsorgeablauf:

Wann ein Tier alt ist, kann man pauschal nicht sagen. Einmal ist das von der Tierart (Hund, Katze, Kaninchen…) abhängig, anderseits gibt es selbst innerhalb der Arten erhebliche Schwankungen: Große Hunde werden meist nicht so alt wie kleine, Perser nicht so alt wie Hauskatzen…
Um den richtigen Zeitpunkt für das Eingreifen zu erkennen, muss man daher das Tier individuell betrachten. Die Tierärztin sollte schon zwei bis drei Jahre vor dem „Alt-werden“ mit regelmäßigen Geriatrie-Untersuchungen beginnen. Die Normalwerte des Einzeltiers geben erheblich mehr Auskunft über den tatsächlichen Gesundheitszustand, als der statistische Mittelwert.

Die Vorsorge beginnt also bei dem vermeintlich gesunden Tier in den besten Jahren. Sie sollte ein mal im Jahr stattfinden… z.B. in Verbindung mit der jährlichen Impfung. Hier können neben den Standarduntersuchungen folgende Punkte genauer betrachtet werden:

  • Allgemeine Untersuchung inkl. Augen, Ohren, Maul, Herz, Blutdruck, Bewegungsapparat…
  • Blutuntersuchung mit Organprofilen von Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse und Stoffwechsel sowie Überprüfung des roten und weißen Blutbildes (Geriatrieprofil)
  • Harnanalyse einschließlich Sediment
  • Kotuntersuchung auf Parasiten
  • Gewichtskontrolle

Sollten irgendwo Abweichungen zu den Normalwerten erscheinen, sind u.U. weitere Untersuchungen nötig. Vor allem für die Blutuntersuchungen sollte Ihr Tier nüchtern der Tierärztin vorgestellt werden. Das beteutet 12 Stunden kein Fressen und kein unkontrollierter Freilauf. Trinken darf Ihr Liebling so viel es will.

Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Liebling langsam zur Ruhe kommt?
Gönnen Sie ihm ein entspanntes Alt-werden.