Kaninchen Impfen

Grundsätzliches:

Jede Impfung besteht aus der sogenannten Grundimmunisierung und den Auffrischungsimpfungen. Eine Grundimmunisierung besteht aus 1-2 Teilimpfungen am Anfang und einer weiteren je nach Impfung 6-12 Monate später. Sie hat zum Ziel im Körper eine Art Gedächtnis hervorzurufen, das für einen definierten Zeitraum anhält. Auffrischungsimpfungen müssen daher in den Abständen stattfinden, die der Hersteller angibt, da dieser Effekt sonst verloren gehen kann und eine neuerliche Grundimmunisierung nötig ist.

Damit Sie die Auffrischungsimpfung nicht vergessen, haben wir für Sie einen kostenlosen Impferinnerungsservice eingerichtet. Sie werden dann zukünftig per Email von uns an anstehende Impfungen erinnert, auch wenn Sie kein Kunde bei uns sind.

Da alle Krankheiten bei Kaninchen auch durch Mücken übertragen werden, ist es sinnvoll, wo immer es möglich ist die Tierchen mit Mückennetzen zu schützen. Weiterhin sollte Futter, das draußen gepflückt wird, gut abgewaschen werden, um Kotreste, Urin und andere Absonderungen freilebender Kaninchen

Voraussetzungen:

  • Nur gesunde Kaninchen dürfen geimpft werden
  • Parasitenfreiheit
  • Vermeidung von Stress wie z.B. Besitzer- oder Ortswechsel
  • Einhaltung der Impfintervalle

Der Ablauf der Grundimmunisierung und die Frequenz der Auffrischungsimpfungen ist je nach Impfstoff unterschiedlich.
Lassen Sie sich von Ihrer Tierärztin beraten.

Kaninchenkrankheiten:

Was ist Myxomatose?

Die Myxomatose wird auch Kaninchenseuche oder Kaninchenpest genannt.
Es handelt sich dabei um eine für Kaninchen gefährliche Viruserkrankung, die mit Schwellungen im Bereich der Augen, Ohren, und der anderen Körperöffnungen beginnt. Später kommt es zu einer Lungenentzündung. Nur 1-2% der Tiere überleben diese Erkrankung. Sie wird von Stechmücken übertragen. Daher sind auch im Haus lebende Kaninchen nicht vor dieser Erkrankung gefeit. Leider ist diese Krankheit unbehandelbar. Die Impfung ist der einzige Schutz.

Interessant: Bilder zur Myxomatose

Was ist RHD / RHD2?

Die RHD (=Rabbit Hemorrhagic Disease) oder VHD (Viral Haemorrhagic Disease) wird auch Chinaseuche genannt. Sie kann in drei verschiedenen Verlaufsformen auftreten:

  • Perakute Verlaufsform: Das Kaninchen stirbt plötzlich unter Erstickungskrämpfen und häufig schreiend und mit blutender Nase.
  • Akute Form: Das Kaninchen wird im Laufe von 1-5 Tagen matter und zeigt zunehmende Atembeschwerden mit erhöhter Temperatur. Dann tritt der Tod ein.
  • Milde chronische Form: Das Kaninchen wirkt kränklich, hat etwas Fieber und leichte Atembeschwerden. Nach Wochen kann eine Erholung eintreten.

Die RHD2 (auch RHDV2 oder RHD II) ist eine neue, deutlich aggressivere Form des RHD Virus. Diese Form fällt auch Feldhasen an. Seit Anfang 2017 ist in Deutschland ein Impfsorff gegen diese Variante erhältlich. Unsere Praxis hat ihn seit dem im Programm, sofern er lieferbar ist.

Beide Erkrankungen führen zu Blutungen in den Organen. Übertragen werden die Viren meist durch Stechmücken. Also sind auch hier Wohnungstiere nicht sicher.

Was ist Kaninchenschnupfen?

Der Kaninchenschnupfen wird auch „Ansteckender Kaninchenschnupfen“ oder „Pasteurella-Schnupfen“ genannt. Erreger sind i.d.R. verschiedene Bakterienstämme, es werden aber auch Mykoplasmen und Viren diskutiert.

Es handelt sich dabei also um eine Mischinfektion. Übertragen werden die Viren und Bakterien meist durch Tröpfcheninfektion von Tier zu Tier (z.B. Niesen). Unsaubere Haltungsbedingungen begünstigen die Erkrankung erheblich!

Durch den chronischen, starken Schnupfen wird die Lebensqualität des Kaninchens dauerhaft stark eingeschränkt. Auch der Kaninchenschnupfen kann durch häufig folgende Sekundärerkrankungen (Herzmuskelentzündungen, Lungenödem) zum Tod führen.
Die Impfung gegen Kaninchenschnupfen darf nicht mit anderen Impfungen zusammen durchgeführt werden. Weiterhin hält sie nur 6 Monate. Dann muss sie wiederholt werden.

Interessant:
Myxomatose
RHD (Rabbit Hemorrhagic Disease = Chinaseuche)
Kaninchenschnupfen