Gerüchte & Halbwahrheiten

Diese Seite soll keine Person und keine Praxisform in schlechtes Licht stellen oder besonders herausheben. Sie ist einzig eine Richtigstellung von immer wieder auftauchenden Gerüchten und Halbwahrheiten bezüglich tierärztlicher Hausbesuche.

Wir schätzen die meisten unserer sesshaften und mobilen Kollegen sehr und arbeiten oft und gerne mit ihnen zusammen! Einen schlechten Tierarzt erkennen Sie nicht an seiner Praxisform.

Gerücht Nummer 1:

Ein Tier ist zu Hause mutiger, da es in seinem Revier ist. Daher ist die Behandlung schwerer bis unmöglich.

Viele Jahre Berufspraxis im Hausbesuch haben gezeigt, dass das entspannte Tier oft eine erheblich höhere Toleranz bezüglich unangenehmer Behandlungen zeigt, als ein Tier, dass schon das Einfangen, den Transport und das Wartezimmer hinter sich hat. Viele Untersuchungen und/oder Behandlungen in der gewohnten Umgebung registriert das Tier gar nicht als solche, sondern eher als Spielerei oder Schmusen. Auch wenn es dann mal unangenehm wird, ist die Situation wegen der fehlenden Grundangst in der Regel unproblematisch.

Gerücht Nummer 2:

Eine umfassende Diagnostik ist zu Hause nicht möglich.

Das stimmt nur, wenn Ihr Tierarzt darauf nicht eingerichtet ist. Ist Ihre Tierärztin auf Hausbesuche spezialisiert, ist sie in der Lage fast alles an Diagnostik zu leisten, was in der normalen Kleintierpraxis auch möglich ist.
Ausnahmen:

  • Röntgen (verbietet der Gesetzgeber in Privatwohnungen)
  • Diagnostik mit hohem apparativen Aufwand (nicht alles ist transportabel, z.B. CT, MRT, Herzultraschall). Oft sind diese Mittel in der Standard-Kleintierpraxis aber auch nicht vorhanden.
  • Sehr spezielle Untersuchungen mit sehr speziellen Geräten (das gehört ohnehin in die Hände von Spezialisten, mit denen wir gut zusammenarbeiten und zu denen wir dann auch überweisen).

Es gibt aber auch deutliche diagnostische Vorteile. Wir erfahren z.B. bei Ihnen zu Hause viele relevante Nebendetails und oft viel realistischere Werte:

  • Die Körpertemperatur steigt unter Stress. Zu Hause entspricht sie der tatsächlichen Temperatur
  • Der Blutzuckerspiegel steigt unter Stress. Zu Hause entspricht er dem tatsächlichen Wert
  • Der Blutdruck steigt unter Stress. Zu Hause entspricht er dem tatsächlichen Wert.
  • Schmerzverhalten wird unter Stress unterdrückt. Zu Hause humpelt Ihr Tier, in der Praxis vielleicht nicht.
  • Wir können bei Ihnen zu Hause unter Umständen Probleme entdecken, die nur vor Ort sichtbar werden. Das Katzenklo an der falschen Stelle, Giftpflanzen im Balkonkasten oder andere bisher nicht entdeckte Haltungsfehler offenbaren sich oft erst an Ort und Stelle.

Wir als Hausbesuchspezialisten leisten bei Ihnen zu Hause ca. 95% des im Praxisalltag anfallenden Diagnostik- und Behandlungsbedarfs. Wir kennen aber auch unsere Grenzen. In solchen Fällen haben wir immer die beste Lösung für Sie und Ihren Liebling parat!

Gerücht Nummer 3:

In einer Privatwohnung ist es viel zu unsteril, um kleinere OPs vornehmen zu können.

Das hängt immer davon ab, wie gut man das OP-Feld vorbereitet. Auf jeden Fall ist es bei Ihnen zu Hause genauso gut möglich steril zu arbeiten, wie in einer Praxis… oder umgekehrt gibt Ihnen eine Praxis nicht automatisch die Garantie, dass so steril gearbeitet wird, wie wir das bei Ihnen zu Hause tun. Die Dinge, die wir bei Ihnen zu Hause machen, verlangen nur das Maß an Sterilität, das bei Ihnen mit vertretbarem Aufwand zu erreichen ist. Andere Dinge überweisen wir an Kliniken, von denen sicher wir wissen, dass sie hochsterile Operationssäle betreiben. Weiterhin kommt Ihr Tier in der kritischen Phase der Narkose und (post-)OP bei Ihnen zu Hause nur mit den Keimen in Kontakt, die es ohnehin schon kennt. Dort sind multiresistente Keime eher selten. Die „Küchentisch-OP“ ist nichts gefährliches. Jeder Großtierarzt macht gute Arbeit in Schweine- und Pferdeställen.

Gerücht Nummer 4:

Ein Tier, dass man zu Hause behandelt, hat fortan Angst vor jedem Besuch bzw. verliert die Sicherheit in seinem eigenen Revier.

Tiere sind nicht blöd! Sie kennen Ihre Pappenheimer genau. Wenn sie nicht in der Lage wären „Feind“ von „Freund“ auch innerhalb der Arten zu unterscheiden, wären sie sehr schnell im Laufe der Evolutionsgeschichte ausgestorben. Fast jeder unserer Patienten erkennt uns schon beim zweiten Besuch genau. Das ist einer der Gründe, warum wir uniformiert sind… damit der Patient uns von „normalen“ Besuch unterscheiden kann.
Weiterhin ist es wichtig, wie mit dem Tier umgegangen wird. Wir pflegen einen positiven, nicht aggressiven, angst- und gewaltfreien Umgang mit unseren Patienten. Wir kennen und nutzen die Calming-Signals der verschiedenen Arten und respektieren Angst und Schmerz. Nach vielen Jahren der Hausbesuche haben wir nur wenige Feinde und deutlich mehr Freunde unter unseren Patienten. Nur sehr wenige Tiere, die meist ohnehin schon verstört waren, empfinden unseren Besuch negativer, als den Transport zur Praxis. Diese seltenen Fälle erkennen wir selber und raten von weiteren Hausbesuchen ab.

Gerücht Nummer 5:

Mein Tier verliert das Vertrauen zu mir, wenn ich einen Tierarzt ins Haus lasse.

Da wir zu zweit zu Ihnen kommen, ist es möglich, Sie vollkommen außen vor zu lassen. Sie müssen das Tier nicht einfangen nicht festhalten und nicht einmal bei der Untersuchung / Behandlung dabei sein, wenn Sie nicht wollen. Nur bei bissigen Hunden bitten wir Sie, einen Maulkorb anzulegen, wenn Ihnen das ohne Gefahr für Ihre eigene Gesundheit möglich ist. Sie haben also viel weniger mit der ganzen Aktion zu tun, als wenn Sie das Tier einfangen, in einen Korb packen, in die Praxis bringen, gemeinsam im Wartezimmer sitzen, im Sprechzimmer wieder auspacken und bei der Behandlung daneben stehen. Wenn Ihnen Ihr Tier das bisher vergeben hat, hat es mit einem Hausbesuch sicher keine Probleme.

Gerücht Nummer 6:

Tierärztliche Hausbesuche kann niemand bezahlen

Die einzigen Kosten, die bei uns (!) dazu kommen, sind die Anfahrtskosten zu Ihnen. Meistens sind die günstiger, als ein Taxi zum Tierarzt und zurück. Alles weitere ergibt sich durch die GOT. Wir liegen mit unseren Preisen im Durchschnitt der hamburger Tierärzte. Es gibt bei uns keine Hausbesuchstrafe!

Gerücht Nummer 7:

Ich hatte so einen Tierarzt auf Rädern bei mir. Die sind schlecht!

Auch wenn wir „Tierarzt auf Rädern“ heißen, steht nicht jeder mobile Tierarzt mit uns in Bezug. Derzeit sind wir zwei Personen, die als ein Team unterwegs sind. Alle anderen Tierärzte auf Rädern sind eigenständige Kollegen, sozusagen Konkurrenz ;-). Wir haben keinen Einfluss auf deren Arbeit oder deren Versprechen. Wie überall finden Sie hier gute und weniger gute Tierärzte.

Gerücht Nummer 8:

Hausbesuchtierärzte sind Notdienste, die man Tag und Nacht nutzen kann.

Das ist bedingt richtig. Für wen wir im Notdienst unterwegs sind, erfahren Sie HIER.
Ansonsten sind wir eine fast ganz normale Tierarztpraxis mit festen Sprechzeiten.

Gerücht Nummer ...

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